Nützlichkeit der Jagd

Sehr geehrte Damen und Herren

ich bin zwar nicht ihrer überzeugung was die nützlichkeit einer Jagdabschaffung betrifft aber ich hätte gerne mal eine Frage an sie gerichtet.
In wie weit sind sie dafür das Hunde und Katzen in Fauna und Flora frei herum laufen dürfen?
Wie stehen sie zu der entscheidung Rabenvögel zu schützen (bitte beachten sie das durch diese entscheidung andere singvogelarten schon flächendeckend verschwunden sind)
Mfg

F.Bauer


Antwort von Kurt Eicher:

Werter Herr Bauer!

Wie man aus Ihrem Mail unschwer entnehmen kann, sind sie ein Jäger.
Falls Sie es nicht wissen, Katzen laufen schon immer frei in der Gegend herum und betreten in der Regel den Wald überhaupt nicht, wie ein Wildbiologe schon seit Jahren in Göttingen feststellt. Bei Untersuchungen von(durch Jäger) erschossenen Katzen, konnte man im Mageninhalt zu 99% nur kleine Nagetiere finden, was also völlig normal ist.von Bei den Hunden halten wir das unkontrollierte Herumstreunen ebenso für bedenklich wie Sie, doch hier liegt die Veranwortung für den unbeaufsichtigten Aufenthalt in der Natur nie bei den Hunden, sondern immer bei den Hundehaltern. Der Hund wird zur Zeit noch (unter Umständen) zum Opfer dieses unverantwortlichen Umgangs. Tatsächlich müsste aber der Halter dringen (evtl. per Ordungsstrafe)zur Ordnung gerufen werden.
Da die Tiere keinerlei Schuld trifft, halten wir das Töten von Haustieren für unangebracht.

Bei den Rabenvögeln sind Sie nicht auf dem aktuellen Stand der Dinge.
Prof. Reichholf, einer der bekanntesten deutschen Wildbiologen und Ökologen, sagte nach der Auswertung vieler Forschungsberichte im letzten Jahr zur Rabenvogelbejagung: Die Bejagung von Rabenkrähen, Elstern und Eichelhähern hält deren Bestände hochproduktiv. Sie bringt auch in ihrer extremsten Durchführungsform keinen nachweisbaren Nutzen für das Niederwild oder die Singvögel - kann aber gerade in Vogelschutzgebieten das genaue Gegenteil der Absicht bewirken. Sie ist unnötig und das Pulver nicht wert .

Den Singvögeln wurde nicht nur vielerorts der Lebensraum genommen, sondern durch den Einsatz von Pestiziden auch die Nahrungsgrundlage.
Dies geschieht aber nicht durch die Rabenvögel, sondern immer ausschließlich durch die Menschen und deren exzessiver Landwirtschaft.

Sie sehen, die Zusammenhänge zu erkennen, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und dies zu veröffentlichen, ist eine unserer Aufgaben.

Gruß

Kurt Eicher
Initiative zur Abschaffung der Jagd

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

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verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen