Treibjagd auf Feldhasen
Treibjagd auf das "Tier des Jahres"
Der Feldhase ist Wildtier des Jahres 2015. Mit der Wahl soll auf den starken Artenrückgang aufmerksam gemacht werden: Der Feldhase steht seit Jahren auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Das hindert die Jäger nicht, Treibjagd auf die letzten Feldhasen zu machen.
Der Naturfotograf Eilert Voß machte Bilder bei einer Treibjagd auf Hasen bei Emden in Ostfriesland am letzten Samstag im Dezember: "Nichts Spektakuläres, einfach nur" Jagdalltag und bis zum 15. Januar d.J. auch andernorts praktiziert", schreibt er.
Die Treibjagd fand im Wiesengebiet zwischen Borßum und Jarßum/Petkum statt.
Lesen Sie hier den Bericht:
"Dabei hatten die armen Tiere es von Beginn dieses Frühjahrs richtig schwer, über die Runden zu kommen. Bauern haben in die einstigen, artenreichen Wiesen Industriegräser eingesät und dann wurde im Abstand von 4-6 Wochen massiv gegüllt", schreibt der Naturschützer. "Dass in solch einer versauten Gegend überhaupt noch Feldhasen überleben können, grenzt an ein Wunder. Am Sonnabendvormittag begann allerdings das Abschlachten in Borßum, direkt am Ems-Seitenkanal mit seinem Busch und Baumgürtel. Durch diesen Rückzugsraum sind die Jagdhunde gehetzt und trieben jeden Hasen raus. Die Jagd endete an einer hohen Auffahrrampe einer Brücke. Die Hasen saßen also eingeschnürt vom Kanal und dem Erdwall in der Falle. Einige Hasen schafften es dennoch, sich in das Nachbarrevier zwischen Hilmarsum und Jarßum zu retten.
Dann kam der Nachmittag und 15 Jäger begannen die Jagd genau da, wo am Vormittag andere Jäger die Treibjagd beendeten. Ist das weidgerecht? Die überlebenden Hasen wurden erneut nach Osten, immer am Kanal entlang, getrieben und die Flucht endete erneut an einer Auffahrtrampe, die von Jägern schwer bewacht war. Kein Feldhase hat hier überlebt.
Am späten Nachmittag fand zu allem Überfluss von Petkum aus eine Hasenjagd in den östlichen Wiesen des Dorfes statt. Heute hab ich in den Wiesen mal Ausschau gehalten. Hasen hab ich nicht mehr gesehen."
Alle Bilder: (c) Eilert Voß