Konzepte
Simon Schulte schrieb:
Sehr geehrter Herr Eicher,
gerade habe ich zum ersten mal Ihre Konzepte gelesen , die Sie nach einer von Ihnen angestrebten Abschaffung der Jagd für notwendig halten .
Ich kann Ihnen nur sagen , dass ich Ihre Ideen sehr gut finde .
Bis auf die Abschaffung der Jagd natürlich . Doch muss ich Ihnen auch in Erinnerung rufen , dass viele Ihrer Vorschläge bereits von Jägern aus eigener Tasche(!)verwirklicht werden .
Ich weiß , dass Sie jetzt wieder sagen werden , dass die Jäger das ja nur machen , um wieder mehr Tiere schießen zu können .
Außerdem haben Sie ein paar Fehler gemacht :
1. Eine natürliche Sukzession funktioniert nur ohne jegliche Nutzung .
2. Naturnahe Wälder werden schon seit langem angestrebt und sind auch in den meisten Landschaftsplanen aufgeführt .
Aber ansonsten ...
Gruß , Simon Schulte
Antwort von Kurt Eicher:
Hallo Herr Schulte!
Eine natürliche Sukkzession findet immer dann statt, wenn eine Abfolge von Lebensformen ein Biotop besiedelt ohne Zutun des Menschen.
Werfen Sie einmal einen Blick auf eine 15 Jahre alte, unbehandelte Oberfläche einer Betonkonstruktion. Dabei können Sie folgende Sukkzessionsabfolgen beobachten:
- Algen
- Flechten (je nach Luftqualität unterschiedliche Formen)
- Moose
evtl. auch schon die ersten Gräser oder krautartigen Gewächse.
Das ist bereits eine natürliche Sukkzession, obwohl erst der Mensch die Unterlage (Beton) geschaffen hat. Die Natur kommt zurück ohne Zutun des Menschen.....
Wir beherrschen die Natur kaum, sondern schädigen, manipulieren oder bekämpfen sie nur.
Wir führen einen regelrechten Krieg gegen die Natur. Dr. Franz Alt (TV-Moderator und Buchautor) stellte vor einigen Jahren fest:
Wir führen den 3. Weltkrieg gegen die Natur!
Sie schrieben: Naturnahe Wälder werden schon seit langem angestrebt und sind auch in den meisten Landschaftsplanen aufgeführt.
Auch hier unterliegen Sie einem Irrtum. Nicht alles was nötig und wünschenswert ist, wird auch umgesetzt.
Gestern habe ich eine großflächige landschaftsplanerische Arbeit gesehen, die so stümperhaft angelegt war, dass schon mehrere Erdrutschflächen zu sehen waren.
Beim nächsten Dauerregen bewegt sich dort was...
Gruß Kurt Eicher