Sehr geehrter Herr Eicher,
bis vor ca. 2 Jahren war ich auch ein Jagdgegner. Das hat sich schlagartig geändert. Im Einzelnen: Ich kaufte mit meiner Frau für unsere family ein Einfamilienhaus am Waldrand. Im Garten pflanzte meine Frau Gemüse aller Art: Kohl, Mais, Bohnen usw.usw. Es dauerte nicht lange, und auch die Wildschweine im Wald fanden daran Gefallen und gruben regelmäßig den Garten um! Ich zog einen Zaun, doch das half überhaupt nicht. Also nahm ich resigniert die Situation hin, schließlich gibt es Wichtigeres als Wildschweine und Kohl. Vor zwei Jahren, genau am 30. September 2003, passierte es, daß unsere jüngste Tochter in meiner Abwesenheit von einem Wildschwein angegriffen und nicht unerheblich verletzt wurde. (Die Narbe am Bein + Gesäß ist immer noch deutlich sichtbar). Meine Frau verständigte u.a. die Polizei, worauf diese mit einer MP die einzig verbliebene Sau erschossen (das stand sogar in der BLÖD-Zeitung: MEK erschießt wildernde Sau mit 22 Schuß). Die Polizei meinte aber, daß es nicht ihre Aufgabe wäre Schweine zu erschießen. Ein wildsicherer Zaun, erforderliche Länge ca.550m, kostet ein Vermögen + ist nicht finanzierbar. Ich wandte mich an die untere Jagdbehörde + die Kreisjägerschaft. Lange Rede, kurzer Sinn: Einmal im Quartal kommen 5 Jäger mit einer behödlichen Sondergenehmigung und nehmen die Schweine ins Visier. Das kostet mich keinen Cent und hat mir ein gemeingefährliches Problem vom Hals geschaffen.
Sie sehen also, die Jagd hat auch was Gutes!
Gruß, A. Meiers

Antwort von Nicole Hallek, IJH:

Antwort von der Initiative jagdgefährdeter Haustiere:


Sehr geehrter Herr Meiers,

über unseren Verteiler hat uns Ihre Mail ebenfalls erreicht und ich möchte Ihnen meine Erfahrungen zu diesem Thema schildern. Auch ich lebe außerhalb eines kleinen Dorfes direkt am Wald und als ich dieses Haus damals kaufte war mir auch nicht klar, dass alle Arten von Wildtieren auf meinem 1 ha großen Grundstück ein und aus gehen würden. Wie Sie habe ich es auch sehr schnell gemerkt. So und nun zu meiner Denkweise. Ich freute mich über den Besuch von Fuchs, Dachs, Has und Reh aber auch ich beschloss Wildschwein muss nicht im Garten sein. Es ist relativ einfach die Schweine aus dem Garten zu halten, egal was drin angebaut wird. Man kauft sich ein gutes Elektrozaungerät (ca. 200, 00 €), niedere Weidezaunstäbe und Weidezaunbänder und spannt in eine Höhe von 30 und 60 cm jeweils ein Band rund um den Garten bzw. im Bereich der Eintrittstelle und schon ist das Thema mit den Wildschweinen vom Tisch, Hase, Reh und Fuchs können trotzdem passieren. Wenn man diese natürlich auch noch aus dem Garten verbannen will, muss man mehrere Reihen Bänder anbringen à hier stellt sich dann aber meines Erachtens die Frage warum sind Sie an den Waldrand gezogen, wo sich Fuchs und Has gute Nacht sagen à vor dem Garten ja im Garten nein?????????? Die Natur gehört in erster Linie den Wildtieren, wir Menschen nehmen schon genug davon in Anspruch, können wir uns nicht darüber freuen mit ihnen in unmittelbarer Nachbarschaft zu leben????
Wie schon gesagt Konfrontationen mit Schweinen kann man aus dem Wege gehen und das kostet wirklich nicht die Welt. Hier muss nicht nach den Jägern gerufen werden!!!! Leider ist es heut zu Tage üblich solche Probleme "ohne einen Cent dafür auszugeben" aus der Welt zu schaffen à denn das Bewusstsein zur Natur geht immer mehr verloren. Sie sollten nicht vergessen, dass Sie sind in den Lebensraum der Tiere eingedrungen und nicht diese in den Ihrigen!!! Im Zusammenleben mit Nachbarn sollte man grundsätzlich bereit sein Kompromisse einzugehen. In Ihrem Fall sind Sie der Mensch und haben Ihren Kopf zum nachdenken, wie man solchen Konfrontationen aus dem Wege gehen könnte. Schade dass Sie die Einfachste und Billigste gewählt haben.
Aus diesen Gründen haben die Jäger schon gar keine Daseinsberechtigung!!!

Ist es nicht schön Bilder wie diese erleben zu können????????? à Dies geht garantiert nur ohne Jäger!!!!!!!!!

Viele Grüße

Ihre Initiative Jagdgefährdeter Haustiere

Nicole Hallek

Nicole Hallek
Schloßbergstraße 10
86850 Reitenbuch
ijh-bayern@web.de

Homepage IJH: www.ijh.de

Antwort von Marc Buchtmann, WIR FÜCHSE:

Sehr geehrter Herr Meiers,

auch uns hat Ihre Mail über den Verteiler erreicht.

Wie Sie Wildschweine problemlos aus Ihrem Garten heraus halten können, hat Ihnen unsere Mitstreiterin Frau Hallek ja bereits ausführlich erklärt. Ihren Ausführungen möchten wir noch folgende Punkte hinzufügen.
"Das kostet mich keinen Cent und hat mir ein gemeingefährliches Problem vom Hals geschaffen."
Sie haben sich eher ein "gemeingefährliches Problem" an den Hals geladen. Natürlich ist der Unfall mit Ihrer Tochter tragisch, doch sollten Sie dabei bedenken, dass es zu solchen Situationen IMMER durch das Fehlverhalten der Menschen kommt.
Wussten Sie, dass jedes Jahr um die 40 Menschen von Jägern getötet und über 800 verletzt werden?
Wildtiere sind durch die Jäger im Dauerstress. Entsprechend "gereizt" sind sie manchmal auch, denn den Jägern haben wir es zu verdanken, dass die Tiere im Menschen nichts als einen Feind sehen. Werden sie dann (unbewusst) in die Enge getrieben oder sehen sie ihre Kinder in Gefahr, verteidigen sie sich.
Apropos Wildtierkinder: Wer trägt denn die Schuld an der (gebietsweise) vorhandenen Überpopulation von Wildschweinen? Die Jäger züchten sich diese durch massivste Fütterungen. Rund 300 KG Kraftfutter pro getötetem Tier, bringen die Grünröcke im Wald aus. Zusätzlich werden die Leitbachen getötet, wodurch alle weiblichen Tiere einer Rotte Junge bekommen und so eine regelrechte Explosion an Nachwuchs entsteht. Das geben die Jäger sogar zu. Norbert Happ, Wildschweinexperte des DJV: "Das deutsche Wildschweinproblem ist jägergemacht!"
Diese Fakten können Sie mehr oder weniger auf alle Tiere spiegeln. Die Jäger züchten sich Überpopulationen am sogenannten Nutzwild und vernichten die Konkurrenten - die Beutegreifer - möglichst ganz. Sie sorgen für ein gezieltes Ungleichgewicht, damit sie ihrem blutigen Spaß frönen können. Das Ergebnis heißt unnötiges Leid, Elend, Schmerz und über 5 Mio. qualvoll umgebrachter Tiere. Darunter mehr als 300.000 Haustiere.
Was hat die Jagd also Gutes?
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer HP.

In diesem Sinne
Waidmannsabschaffung
WIR FÜCHSE
M. Buchtmann
www.wir-fuechse.de

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

Lesen Sie:

Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen