Sehr geehrtes AdJ-Team,

Ihre Seite ist sehr interessant aber auch sehr beängstigend.
Ich selbst bin Besitzerin zweier Hunde und denke, ich werde mich nach Ihren umfangreichen Berichten wohl kaum noch mit meinen Hunden in den Wald trauen, zumindest nicht unangeleint und auf unsere nahen Felder auch nur, wenn nirgendwo auch nur der Hauch eines Jägers zu spüren ist.

Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch zumindestens mal ein positives Wort für den Jagdpächter in meinem Wohnbereich ergreifen. Trotz des negativen Bildes über den Jäger und die Jagd schlechthin, verhält sich unser Pächter vorbildlich gegenüber uns Hundebesitzern. Offensichtlich ist er einer der wenigen, der erkennt, ob ein Hund dem Hasen nur hinter jagt, des - ich nenne es mal Spieltriebes - Willen, oder ob der Hund das Wild mit Tötungsabsicht hetzt. Im letzeren Falle erhält der Hundebesitzer den deutlichen Hinweis, dass sein Hund im Wiederholungsfalle getötet werden darf. Im ersten Fall wird der Hundebesitzer ermahnt, darauf zu achten, dass sein Hund dies unterlässt.
Ich für meinen Teil hatte bereits ein sehr ausführliches Gespräch mit dem Herrn und er weiß, dass ich mit meinen Hunden auf den Spaziergängen "arbeite", also Unterordnung und Gehorsam trainiere. Dazu gehört eben auch das Abrufen des Hundes, wenn er unangeleint läuft und lernen soll, dass Wild uninteressanter ist, als ich. Im Zweifel wird mit Schleppleine gearbeitet, um den Hund zu hindern, dem Wild nachzulaufen. Bisher hatte ich mit dem Pächter deswegen noch nie Probleme und er grüßt sogar freundlich, wenn wir uns begegnen. Ich finde sein Verhalten absolut korrekt und Hundebesitzer, die erlebt haben, dass ihre Hunde wirklich jagen und verwarnt wurden, reagieren in den meisten Fällen deutlich vorsichtiger um nicht zu riskieren, dass ihr Hund "abgeschossen" wird.

Zu den Kommentaren der Jäger auf Ihrer Seite kann ich nur sagen, es ist schon bezeichnend, dass die Mehrheit mit der Flinte in der Hand noch nicht einmal der deutschen Sprache mächtig ist. Wird die Jagdprüfung mündlich abgenommen? Würde man die Rechtschreibfehler und die Grammatik mit bewerten, würde jeder Zweite durch die Prüfung fallen.
Die Minderwertigkeitskomplexe dieser Spezies müssen wirklich enorm sein und auch mir sind einige Vorfälle bekannt, die das Bild des hegenden und pflegenden Waidmannes nicht gerade in ein positives Licht rücken.

Beispiel 1: Ein Polizeibeamter und passionierter Jäger erschießt seinen eigenen Hund auf der Pirsch. Dumm gelaufen!!!

Beispiel 2: Ein in der gesamten Nachbarschaft ungeliebter Querulant mit Jagdschein droht Kindern mit seiner Waffe, weil diese am Nachmittag (nach der Mittagsruhe!!!) auf dem Rasen Fußball spielen. Er droht ohne Grund Hundebesitzern, ihren Hund zu erschießen, falls er diese unangeleint antrifft. Er läuft öfters mit der Flinte einfach in der Gegend herum und droht seinen Mitmenschen, die Waffe zu benutzen, wenn diese sich seine Frechheiten nicht gefallen lassen, besonders wenn er in der nahegelegenen Kneipe zuvor ein paar Bierchen zuviel zu sich genommen hat.

Letzerem Kandidaten gehört der Waffenschein und die Jagdlizenz eindeutig entzogen. Leider wird es erst dazu kommen, wenn wirklich was passiert ist.
Wer heute einen Waffenschein oder gar auch nur als Sammler eine Waffenbesitzkarte beantragen will, muss die strengsten Auflagen erfüllen.
Die Grünröcke genießen offensichtlich diesbezüglich noch genügend Narrenfreiheit.

Mit erschrockenem Gruß

M. Blum

Antwort von Marc Buchtmann

Hallo Frau Blum!

Es mag durchaus sein, dass der betreffende Jäger sich Ihnen gegenüber wie geschildert verhält. Was er tatsächlich tut, wenn er sich unbeobachtet fühlt, lassen wir an dieser Stelle einmal offen.

Das Haushunde keine Wildtiere jagen und/oder hetzen sollten, steht außer Frage. Dass es gelegentlich einfach mal passiert, ebenso. Nur sind die meisten Hunde gar nicht in der Lage, ein Wildtier tatsächlich zu stellen und gar zu töten.
Passiert aber selbst das einmal, frage ich Sie, mit welcher Berechtigung der lodengrüne Tiertöter an dieser Stelle Ankläger, Richter und Vollstrecker spielen darf.
Zu Ihrem Beispiel mit dem Hasen gibt es klar zu sagen, dass jedes Jahr rund 450.000 Hasen von den Jägern umgebracht werden, obwohl diese Tiere nach wie vor auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Konkret bedeutet das: Der Jäger tötet zunächst den Hund, weil er später den Hasen töten will.

Jäger töten alle - ohne Ausnahme - aus Spaß am Töten. Diese korrekte Behauptung ist schlicht darin begründet, dass es für die heutige Jagd keine Notwendigkeit gibt. Weder aus ökologischer Sicht und schon gar nicht aus Tierschutzaspekten.
Das wissen die Jäger genau. Und sie wissen auch, dass sie zu Recht einen schlechten Ruf in der Bevölkerung haben. Folglich versuchen sie mit allen Mitteln, sich beim Volk beliebt zu machen oder zumindest ihre Wichtigkeit zu erklären.

Die gesamte Jägerlogik basiert auf Lügen und dem Vorspiegeln falscher Tatsachen. Penetrant werden die eben so alten wie abgedroschenen Märchen von "Hege" und "Pflege" erzählt. Denn sobald die Bevölkerung den wahren Grund der Jagd verinnerlicht hat, ist es aus damit. Bei aller Verrohung mancher Mitmenschen, akzeptiert niemand das Lusttöten. Nur die Jägerschaft, mit ihrer Minderheit von 0,4%.
Und sieht man in dem Zusammenhang noch die zahlreichen "Unfälle", bei denen Menschen zu Schaden und zu Tode kommen, plus die extreme Umweltbelastung durch Jäger, ist das Maß endgültig voll.


Mit freundlichen Grüßen
WIR FÜCHSE
Marc Buchtmann

www.wir-fuechse.de

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

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Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

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verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

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