Treibjagd mit Mähdrescher

Liebe Tierfreunde,

zuerst einmal möchte ich meinen Dank aussprechen für Ihre Initiative gegen die Jagd
und das es doch noch Menschen gibt, die sich FÜR Tiere einsetzen; man hat manchmal den Eindruck, dass immer erst Menschen getötet werden müssen,nur damit die Bevölkerung endlich Einsicht zeigt.
Da sich meine Gemeinde nicht recht für mein Anliegen interessiert und ich nicht weiß, wem ich das sonst noch melden könnte, schreibe ich Ihnen einfach mal, was geschehen ist.

Folgendes: Vor etwa 6 Wochen mähte ein Mähdrescher gegen Abend auf einem Feld ca. 100 m von meinem Haus entfernt. Plötzlich hörte ich Schüsse auf selbigem Feld, es muss ein großkalibrieges Gewehr gewesen sein.
Zumindest hörte es sich nicht nach einem "normalen" Gewehr an. Da sich hier ein Jagdgebiet befindet (was mir nebenbei bemerkt unerklählich ist, da es wiederum auch ein Naturschutzgebiet ist), hört man den Unterschied zu einem gängigen Gewehr.
Viele Nachbarn standen draußen auf ihren Terrassen und konnten wohl auch nicht fassen, was da vor sich geht. Das ganze dauerte etwa 15 min., ich entschied mich dorthin zu gehen.
Ich bezweifele zwar, daß der oder die Jäger mich sahen, aber als ich ankam, hörten die Schüsse auf.
Ich war fassungslos...

Am darauffolgendem Tag rief ich bei der Gemeinde an und meldete den Vorfall, denn in meinen Augen IST es ein Vorfall; Treibjagd mit einem Mähdrescher, sowas hat ja ganz
neue "Qualitäten".
Es wurde nicht mal richtig zur Kenntnis genommen oder besser gesagt: man nahm es LEDIGLICH zur Kenntnis, der Verwalter, mit dem ich sprach, konnte meine Aufregung nicht teilen.

Ich stelle immer wieder fest, dass Jäger hier Narrenfreiheit genießen; ich meine, was kommt als Nächstes: Treibjagd mit Helicopter? Das ganze spielte sich übrigens nahe der Haake (HH) ab.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt, als es geschah, immer wieder das Telefon in der Hand um die Polizei anzurufen, wusste aber nicht so recht, was ich sagen soll: hier wird geschossen?
Wahrscheinlich hätte ich mir dann später anhören müßen, dass es ja auch ein Jagdgebiet sei...
Und anhand der Storys, die ich sowohl auf Ihrer und auch anderen Websites gelesen habe, muss ich davon ausgehen, dass die Polizei sich dann eher auf die Seite der Jäger stellt.

Ich wollte das einfach mal Leuten erzählen, die mit Sicherheit ein offenes Ohr für ein derartiges Ereignis haben.

Mit freundlichen Grüßen
M.

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen