Gräueltaten in der Natur

Gräueltaten in der Natur

Hallo Herr Eicher,

mit großem Interesse habe ich Ihren Bericht über die Jagdunfälle und Straftaten gelesen und ich muss sagen, Sie sprechen mir aus der Seele!

Wir wohnen in S. etwas außerhalb der Ortschaft und jedes Jahr im November findet direkt neben unserem Haus eine Drückjagd statt. Die Bilder, die wir da zu sehen bekommen, sind wirklich nichts für schwache Nerven. Auf die meisten Tiere, die da um ihr Leben laufen, muss mehrmals geschossen werden, da nur die wenigsten sofort tot sind. Oder sie werden noch lebend von den Jagdhunden zerrissen.

Schon mehrmals habe ich bei diesen perversen Tierquälern protestiert und sie aufgefordert, sofort aufzuhören, da wir kleine Kinder im Haus haben die auch noch große Angst um unsere beiden Katzen (Freigänger) haben. Aber ich wurde nur ausgelacht und sie haben gesagt, ich soll mich nicht lächerlich machen.
Es sind auch schon mehrere Katzen spurlos verschwunden.

Wir lieben die Natur und wir sind fast täglich in unseren herrlichen Wäldern unterwegs, da wir sehr gerne Mountainbike fahren, laufen oder ausgedehnte Spaziergänge machen. Und ich muss Ihnen sagen, auf was man alles stößt, sobald man die großen Hauptwege verlässt, ist einfach unglaublich.

Erst letzte Woche entdeckte ich wieder mal einen Luderplatz mit zwei ganzen Rehen und einem Steinmarder.

Ca. hundert Meter vorher stand ein Schild mit der Aufschrift: "Wildruhezone! Betreten verboten."
Außerdem stoßen wir immer wieder auf Fallen aller Art. Insgesamt schon an die 50 Stück. Hauptsächlich Betonrohrfallen und Fangbunker mit Schwanenhals, aber auch Abzugeisen habe ich schon gefunden.

Mit der Zeit weiß man, wo man suchen muss. Oft findet man diese Teile nahe an Wohngebieten, was beweist, dass auch Haustierfänge in Kauf genommen werden.
Eine Schliefenanlage haben wir auch schon entdeckt!

Was mich auch immer wieder ärgert, sind die unzähligen Hochsitze und Wildkameras. Man kann wirklich keine fünf Minuten gehen, ohne auf so einen Schießturm zu stoßen. Die Waldwiesen sind förmlich umzingelt von ihnen. Es kann doch nicht sein, dass man im Wald heimlich fotografiert und sogar gefilmt wird.

Aber noch viel schlimmer als für uns ist die Lage für unsere Wildtiere. Ein Heer von perversen Hobbytötern lauert ihnen auf. Tag und Nacht. Ausgerüstet wie Elitesoldaten mit modernster Technik, wie z.B. Nachtsichtgeräte, Kameras, Zielfernrohre, Bewegungsmelder und jetzt auch noch mit Schalldämpfern. Kein Versteck ist mehr sicher, die Tiere haben keine sicheren Rückzugsgebiete mehr und müssen in ständiger Todesangst leben. Und das alles ist legal.

Die meisten Menschen glauben immer noch an das Märchen vom ehrenwerten Jäger, die nur alte und kranke Tiere schießt. Ich persönlich lasse keine Gelegenheit aus, um die Menschen zu informieren, was wirklich Sache ist.

Gerade kommen wir von einem langen Sonntagsspaziergang nach Hause. Als wir aufgebrochen sind, freuten wir uns auf einen schönen Winterspaziergang bei strahlend blauen Himmel.

Doch die Freude wurde sehr bald getrübt! Auf einen Waldweg fielen mir Reifenspuren auf die nur 20 Meter in den Wald führten und dann wieder heraus. Im selben Augenblick flog an der Stelle ein Mäusebussard auf.

Als ich die Stelle genauer anschauen wollte, bemerkte ich und meine Frau einen bestialischen Verwesungsgeruch. An der Stelle lagen dann ein aufgeschnittenes Wildschwein, Teile von mehreren Rehen und eine Wildente (Fotos).

Man kann einfach nicht mehr in die Natur hinaus gehen, ohne auf solche Gräueltaten zu stoßen.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und besuche Sie weiter auf Ihrer Internetseite.

Hochachtungsvoll

(Der Name ist der Redaktion bekannt)

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen