Nationalpark Belluno / Dolomiten
Der Nationalpark Belluno in den Dolomiten wurde ins Leben gerufen, um ein außergewöhnliches Naturerbe zu bewahren. Es gibt hier eine ganze Welt von Naturschönheiten zu entdecken: Berge und aufregende Täler, seltene und wunderschöne Blumen genauso wie eine Vielzahl kleiner und großer Tiere. Gemeinsam formen Tiere und Pflanzen einen Schatz biodiverser Lebensgemeinschaften, der es wert ist, für weitere Generationen bewahrt zu werden - und den es sich lohnt, zu besuchen. Der Nationalpark Belluno in den Dolomiten erstreckt sich über eine Fläche von 32.000 Hektar Hoch- und Mittelgebirge, mit zahlreichen Zonen von unbestrittenem naturkundlichem Interesse. Die Jagd ist hier seit 1990 verboten.
Die wichtigsten Tierarten sind Huftiere, unter denen die Gämse am bedeutendsten ist (die Population wird auf über 2.000 Exemplare geschätzt), weiterhin Rehe und Rothirsche sowie Mufflons. Ebenso kommen im Nationalpark vor: Hasen, Füchse, Dachse, Hermeline, Wiesel, Steinmarder, Eichhörnchen, Igel, Kleinsäuger. Greifvögel gibt es hier in großer Zahl. Mindestens fünf Goldadlerpaare brüten in Felswänden. Weiterhin gibt es Auerhühner, Haselhühner, Schwarzhühner und Schneehühner. Der seltene Alpensalamander sowie eine Vielzahl an Fröschen und Kröten sind ebenfalls erwähnenswert. Besucher sollten keine Angst haben vor Aspisvipern, sie greifen nicht an, es sei denn, sie würden provoziert.
Der Nationalpark Dolomiten ist im Westen vom Cismon Tal und im Osten vom Fluss Piave begrenzt. Er umfasst die Gipfel rings um Feltre, die Berge Cimonega und Pizzocco, die Monti (Berge) del Sole bis zum Cordevole Tal, die Berge Schiara, Serva und Talvena, und letzlich Pramper und Mezzod im Gebiet von Forno di Zoldo. Forno di Zoldo ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Erkundungen dieses Naturparadieses, denn die Straße durch das Pramper-Tal hinauf ist eine der wenigen befahrbaren Straßen der ganzen Gegend und auch die einzige, die eine leichte Zufahrt zum nord-östlichen Sektor des Parks gestattet.
"Tiere und Natur regulieren sich selbst"
Die Zeitschrift FREIHEIT FÜR TIERE führte ein Interview mit Enrico Vetorazzo, Pressesprecher des Nationalparks
Freiheit für Tiere: Wir haben gehört, dass im Nationalpark der Dolomiten seit 1990 Jagdvebot besteht.
Enrico Vettorazzo: Das ist so. In Italien wird in keinem Nationalpark gejagt. Das Gesetz über die Jagd in den Schutzgebieten Italiens verbietet die Jagd in allen Nationalparks.
Freiheit für Tiere: Und wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Jagdverbot? Gibt es irgendwelche Probleme? Verbeißen Ihnen die Rehe nicht die Bäume?
Enrico Vettorazzo: Nein, bei uns funktioniert es gut. Es gibt keine Probleme mit den Huftieren und es gibt keine Schäden an der Vegetation. Es gab Studien über die Möglichkeit, dass Kompetitionsprobleme zwischen Steinböcken und Mufflons entstehen könnte, aber es sind keine besondere Probleme aufgetreten. Nein, nein, im Gegenteil.
Freiheit für Tiere: Bei uns sagt man: Wenn Füchse nicht gejagt würde, dann würden sie alle kleinen Tiere auffressen, die Hasen, Rebhühner usw. Stimmt das nicht?
Enrico Vettorazzo: Nein, nein. Mit dem Fuchs gibt es keine Probleme, weder bei uns noch in den anderen Nationalparks in Italien. Auch nicht mit dem Luchs und dem Bär, die aus Jugoslawien zugewandert sind. Wölfe gibt es bei uns noch nicht.
Freiheit für Tiere: Können Sie also sagen, dass sich die Natur von selbst reguliert?
Enrico Vettorazzo: Nach unserer Erfahrung ja. Tiere und Natur regulieren sich selbst. Im Nationalpark Dolomiten gibt es seit 1990 keine Jagd. Aber auch davor schon gab es hier in den Dolomiten Naturgebiete, die dem Staat gehörten und in denen die Jagd nicht gestattet war. Diese betrugen ca. die Hälfte von der ganzen Fläche des heutigen Nationalparks, also 16.000 von 32.000 Hektar. In diesen Gebieten ist die Jagd schon seit den siebziger Jahren nicht erlaubt.
Kontakt und Informationen
Parco Nazionale Dolomiti Bellunes
Piazzale Zancanaro 1, 32032 Feltre (BL), Italien
Tel. 0039- (0)-439-3328, Fax 0039- (0)-439-332999
Internet: www.dolomitipark.it (Seiten in italienisch, englisch, deutsch)
e-mail: direttore@dolomitipark.it