Jagdfreie Nationalparks in Europa

Während in allen 16 deutschen Nationalparks noch Tiere gejagt werden, machen andere Nationalparks in Mitteleuropa vor, wie es geht: Im Schweizerischen Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Mitteleuropas, wird seit seiner Gründung im Jahr 1914 nicht gejagt. In Italien gibt es 24 Nationalparks mit 1,5 Millionen Hektar Schutzgebiet, dies entspricht 5 Prozent der Landesfläche. In einigen Parks gibt es noch kein völliges Jagdverbot, zum Beispiel werden im Nationalpark Stilfserjoch in Südtirol Hirsche reguliert . Doch viele Nationalparks sind bereits seit Jahrzehnten jagdfrei. In Gran Paradiso, dem ältesten Nationalpark Italiens, herrscht seit seiner Gründung 1922 Jagdverbot. Auch im Nationalpark der Abruzzen, gegründet 1923, gilt strenges Jagdverbot. 1990 wurde der Nationalpark Belluno in den Dolomiten gegründet, auch er ist von Anfang an jagdfrei. Auch in Frankreich gibt es einige große jagdfreie Gebiete: Im Nationalpark Écrins sind ganze 918.000 Hektar jagdfrei, im Nationalpark Pyrenäen sind auf 45.700 Hektar jegliche Eingriffe verboten.

Schweizerischer Nationalpark - jagdfrei seit 1922

Der Schweizerische Nationalpark wurde 1914 gegründet und ist der älteste Nationalpark Mitteleuropa. Von Anfang an war hier die Jagd verboten - die Natur sollte sich ohne das Dazutun des Menschen frei entwickeln können. Dieses bemerkenswerte Experiment wird seit über hundert Jahren wissenschaftlich begleitet und dokumentiert.

So wird zum Beispiel wissenschaftlich untersucht, warum die Zahl der Gämsen ohne Bejagung nicht sprunghaft ansteigt - die Population schwankt 1920 trotz fehlender Bejagung zwischen 1000 und 1700 Stück.

Hirsche waren zum Zeitpunkt der Gründung des Schweizerischen Nationalparks im Engadin ausgerottet - sie wanderten aus umliegenden Gebieten mit der Zeit wieder ein. Im Nationalpark finden die Hirsche zwei Vorteile: Schutz vor menschlicher Störung und ausreichend Nahrung. Sie haben sich an die Gegenwart von Menschen auf den Wanderwegen gewöhnt und lassen sich auch tagsüber gut beobachten. Nationalparkeffekt nennt man das - durch das Jagdverbot im Park.

Die steigende Zahlen frei lebender Huftiere führte ab Mitte des 20. Jahrhunderts zu Diskussionen über den Wildeinfluss auf den Wald. Doch die vorliegenden Daten im Schweizerischen Nationalpark zeigen: Die konstant hohe Huftierdichte vermag das Aufwachsen der Hauptbaumarten nicht zu unterbinden. Einerseits fressen die Wildtiere junge Triebe, nagen die Rinde von Bäumen ab oder fegen und schlagen ihre Geweihe oder Hörner an den Bäumen. Anderseits tragen Huftiere wie Hirsche und Rehe zur Vermehrung des Waldes bei, weil sie Samen im Fell oder im Kot transportieren, Nährstoffe aus Äsungsgebieten in Wildwechsel und Ruhezonen transportieren und so vor allem auf Wildwechseln das Wachstum von neuen Keimlingen begünstigen. Die Studie Bedeutung von Huftieren für den Lebensraum des Nationalparks bzw. zum Nahrungsangebot und zur Waldverjüngung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft zeigt: Auf den aktuell benutzten Wildwechseln wurden pro Quadratmeter rund dreißig Mal mehr Keimlinge gefunden als außerhalb von Wildwechseln.

Mitte des 19. Jahrhunderts

Mitte des 19. Jahrhunderts

wurden die Rothirsche im Engadin ausgerottet. 50 Jahre später wanderten sie von Nord- und Mittelbünden wieder ein. Rund 2000 Hirsche leben in den Sommermonaten im Nationalpark. Hirsche tragen zur Vermehrung des Waldes bei, weil sie Baumsamen verbreiten: Auf Wildwechseln im Nationalpark wurden rund 30 Mal mehr Keimlinge gefunden als außerhalb von Wildwechseln. Foto: Schweizerischer Nationalpark

Informationen: www.nationalpark.ch
- Atlas des Schweizerischen Nationalparks - Die ersten 100 Jahre. Herausgegeben v. Heinrich Haller, Antonia Eisenhut, Rudolf Haller. Nationalpark-Forschung in der Schweiz Band 99/1. Haupt Verlag Bern, 2013

Nationalpark Gran Paradiso - jagdfrei seit 1922

Der Nationalpark Gran Paradiso wurde 1922 als erster Nationalpark Italiens gegründet, um für zukünftige Generationen die Vielfalt der Ökosysteme rund um das Gran Paradiso-Massiv zu bewahren. Seit der Gründung vor fast 100 Jahren wird in Gran Paradiso nicht mehr gejagt.

Der 70.318 Hektar große Nationalpark liegt in den Regionen des Aostatals und Piemonts, im Westen grenzt er an den französischen Nationalpark Vanoise. Das weitläufige Territorium beginnt auf einer Höhe von 800 Metern und übersteigt mit dem Gipfel des Gran Paradiso die Grenze von 4000 Metern. Der Gipfel des Gran Paradiso in der Mitte des Nationalparks ist mit einer Höhe von 4.061 Metern der höchste Berg der Grajischen Alpen.

Der Steinbock ist das Wahrzeichen

Der Steinbock ist das Wahrzeichen

des italienischen Nationalparks Gran Paradiso. · Bild: Dario De Siena

Symbol des Nationalparks ist der Steinbock. In den felsigen Gebieten und auf den Bergmatten leben außer dem Steinbock viele Gämsen, Murmeltiere sowie Steinadler und Bartgeier. In niedrigen Lagen bis etwa 2000 Meter Höhe leben Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Marder, Hermeline und eine große Population von verschiedenen Hasenarten und Wildkaninchen. In den letzten Jahren sind Luchse und Wölfe nach Gran Paradiso zurückgekehrt. Tiere und Natur sind im Gleichgewicht.

Die Ranger im Nationalpark verfügen über ein tiefes Wissen über das Gebiet, die Tiere und die Natur. Sie bewachen den Nationalpark von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Wie im Schweizerischen Nationalpark wird auch in Gran Paradiso zusätzlich zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt wissenschaftlich geforscht, unter Mitwirkung von verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten.

Wir mussten nie die Populationen der Tiere irgendwie verringern , sagt Bruno Bassano, Leiter des Gesundheits- und Wissenschaftsdienstes des Nationalparks. Die Tierpopulationen regulieren sich selbst. Die Füchse sind die Gesundheitspolizei des Waldes. In harten Wintern sterben viele Tiere. Wenn der Schnee schmilzt, kommen die Füchse und fressen das Aas , so Bassano. Er ist überzeugt: Die Umwelt würde sich selbst optimal erhalten mit einem inneren Regelungsmechanismus, ohne dass der Mensch schießt.

»Ob Tiere eine Seele und Gefühle

»Ob Tiere eine Seele und Gefühle

haben, kann nur fragen, wer über keine der beiden Eigenschaften verfügt, meinte einst Eugen Drevermann.«

Informationen: www.pngp.it

Nationalpark der Abruzzen: 50.000 Hektar jagdfrei

Der Nationalpark der Abruzzen liegt im Appenin, etwa rund 120 km östlich von Rom, und wurde 1923 gegründet. Er war ein ehemals königliches Jagdgebiet. Der größte Teil des 50.000 Hektar großen Parks ist bewaldet, unter anderem mit dem in Italien eher seltenen Buchenwald. Der Nationalpark hat für den Schutz von bedrohten Tierarten wie Wolf oder Braunbär eine wichtige Rolle gespielt. Die herausragende Attraktion des Parks ist der europäische Braunbär, der hier zuvor fast ausgerottet war. Heute leben im Nationalpark 30 bis 40 Braunbären und etwa 50 Wölfe. In den Waldgebieten finden sich dank einer Wiederansiedlung wieder Rothirsche und Rehe. Weitere Tierarten sind Füchse, Wildschweine, Hasen, Wildkatzen, Otter, Marder, Stachelschweine, Dachse und einige wenige Luchse.

In den höher gelegenen Gebieten oberhalb der Wälder lebt eine kleine Populationen der Abruzzengämse. Im Nationalpark vorkommende Vogelarten sind unter anderem Steinadler, Habicht, Mäusebussard, Uhu und Waldkauz. Durch das strenge Jagdverbot haben viele Tiere ihre unnatürliche Scheu verloren, Gämsen und Füchse kommen nah an Menschen heran.

Obwohl im Nationalpark etwa 50 Wölfe leben, sind in angrenzenden Gebieten keine größeren Schäden an Nutztieren zu verzeichnen. Die Gründe liegen bei der guten Behirtung der Schafherden. Bei einer Herdengröße von 500 bis 600 Tieren ist in der Regel ein Hirte mit drei bis sechs Herdenschutzhunden zuständig. Die Schutzhunde leben die ganze Zeit mit den Schafen zusammen. Sie werden in die Herde hineingeboren und betrachten die Schafe als Familienmitglieder, die es auch zu beschützen gilt. Die Wölfe ernähren sind in den Abruzzen vor allem von Hirschen, Wildschweinen und Rehen. Der Wolf ist häufig dort anzutreffen, wo die Rothirschdichte groß ist.

Nationalpark Belluno: 32.000 Hektar jagdfrei

Der Nationalpark Belluno in den Dolomiten wurde 1990 gegründet, um ein außergewöhnliches Naturerbe an Tieren und Pflanzen zu bewahren. Die Jagd war hier von Anfang an verboten. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 32.000 Hektar Hoch- und Mittelgebirge.

Hier leben über 3.000 Gämsen, weiterhin Rehe und Rothirsche sowie Mufflons, Hasen, Füchse, Dachse, Hermeline, Wiesel, Steinmarder, Eichhörnchen, Igel, Kleinsäuger. Greifvögel gibt es in großer Zahl, einige Goldadlerpaare brüten in Felswänden. Weiterhin gibt es Auerhühner, Haselhühner, Schwarzhühner und Schneehühner, fast 100 Arten an Tages- Schmetterlingen, eine Vielzahl an Fröschen und Kröten sowie den seltenen Alpensalamander. Besucher sollten keine Angst haben vor Aspisvipern, sie greifen nicht an, es sei denn, sie würden provoziert.

Wie sind die Erfahrungen mit dem Jagdverbot? "Bei uns funktioniert es gut", sagt Enrico Vetorazzo, Leiter des Bildungs- und Forschungsdienstes. "Es gibt keine Probleme mit den Huftieren und es gibt keine Schäden an der Vegetation. Es gab Studien über die Möglichkeit, dass Wettbewerbsprobleme zwischen Steinböcken und Mufflons entstehen könnte, aber es sind keine besonderen Probleme aufgetreten. Nein, nein, im Gegenteil. Mit dem Fuchs gibt es keine Probleme, weder bei uns noch in den anderen Nationalparks in Italien. Auch nicht mit dem Luchs und dem Bär."

Auf die Frage, ob sich die Natur von selbst reguliere, antwortet der Leiter des Bildungs- und Forschungsdienstes: "Nach unserer Erfahrung ja. Tiere und Natur regulieren sich selbst. Im Nationalpark Dolomiten gibt es seit 1990 keine Jagd. Aber auch davor schon gab es hier in den Dolomiten Naturgebiete, die dem Staat gehörten und in denen die Jagd nicht gestattet war. Diese betrugen ca. die Hälfte von der ganzen Fläche des heutigen Nationalparks, also 16.000 von 32.000 Hektar. In diesen Gebieten ist die Jagd schon seit den siebziger Jahren nicht erlaubt."

Schilder im Nationalpark Belluni in den Dolomiten:

Schilder im Nationalpark Belluni in den Dolomiten:

"Naturschutzgebiet - Verbot von Jagd und Fischerei". Das Verbot wird von der Forstaufsicht strengstens überwacht. Bild: Pelli

Nationalpark Pyrenäen: 45.700 Hektar jagdfrei

Der Nationalpark Pyrenäen wurde im Jahr 1967 gegründet. Er erstreckt sich auf der Nordseite der Pyrenäen fast 100 km entlang der französisch-spanischen Grenze und ist maximal 15 km breit. Auf der gesamten Fläche von 45.700 Hektar ist die Jagd ist untersagt, alle Tiere sind streng geschützt.

Im Nationalpark Pyrenäen leben mehr als 4.000 Tierarten, darunter 250 Wirbeltierarten, darunter Steinadler, Schlangenadler, Bartgeier, Gänsegeier, Auerhähne, Wildkatzen, Murmeltiere, Hermeline, Pyrenäengämsen und der Iberische Steinbock.

Pyrenäengämsen sind das Symbol des Nationalparks und waren in den 1950er-Jahren nahezu ausgerottet. Seitdem sie jedoch unter Schutz stehen, hat sich ihr Bestand im Nationalpark nahezu verzehnfacht.

Auch der Pyrenäen-Steinbock wurde im 19. Jahrhundert auf der französischen Seite der Pyrenäen ausgerottet; in den 1980ern gab es auf der spanischen Seite noch 30 Tiere. 2013 wurden 40 Iberiensteinböcke im Nationalpark angesiedelt. Der Park ist besonders stolz darauf, dass in diesem Jahr 40 Steinböcke geboren wurden.

Die Sensibilisierung der Bevölkerung für den Naturschutz und die Umweltbildung ist der Parkleitung ein großes Anliegen, z.B. durch Ausstellungen, Unterrichtsmaterial und das Steinbock-Journal . Der Nationalpark Pyrenäen erfüllt als einer von acht Parks in Europa die strengen Kriterien der Green List IUCN.

In diesem Jahr haben die Ranger

In diesem Jahr haben die Ranger

im Nationalpark Pyrenäen 40 neu geborene Steinbockkitze gezählt. · Bild: Nationalpark Pyrenäen

Nationalpark Écrins: 918.000 Hektar jagdfrei

Der Nationalpark Écrins, gegründet 1973, liegt in den Dauphiné-Alpen im Südosten Frankreichs. Im Zentrum des Nationalparks liegt der Barre des Écrins, der südlichste Viertausender der Alpen. Der Nationalpark Écrins umfasst eine Fläche von 1.786.000 Hektar. Davon ist eine Kernzone von 918.000 Hektar besonders geschützt und erfüllt die strengen Kriterien der Green List IUCN. In diesem absoluten Naturschutzgebiet finden keinerlei menschliche Eingriffe statt. Die einzigen hier stattfindenden Tätigkeiten sind wissenschaftliche Bestandsaufnahmen, Messungen, Zählungen, Protokolle.

Die Gämse ist ein Wahrzeichen der Alpen. Dennoch gab es bei der Parkgründung vor 46 Jahren aufgrund massiver Bejagung nur knapp 3000 Gämsen in dem riesigen Gebiet. Heute leben rund 15.000 der alpinen Kletterkünstler im Nationalpark.

Der Steinbock war auf dem Gebiet des Nationalparks sogar ausgerottet und wurde wieder angesiedelt. Inzwischen haben rund 600 Steinböcke die Felswände zurückerobert. Ihre Hufe sind von bemerkenswerter Flexibilität ermöglichen es ihnen, perfekt am Felsen zu haften.

Im Nationalpark leben außerdem Murmeltiere, Hermeline, Füchse, Schneehasen, streng geschützte Fledermäuse wie das kleine und das große Mausohr, der Lämmer-, Gänse- oder Mönchsgeier und der Steinadler, das Symbol des Nationalparks. Auch Wölfe und Luchse sollen zu beobachten sein.

Auf seiner Internetseite erinnert der Nationalpark Ecrins an die Worte des französischen Poeten und Naturfreunds Samivel: "Vögel, Murmeltiere, Herminen, Gämsen, Steinböcke und all die kleinen Leute mit Haaren und Federn brauchen jetzt Ihre Freundschaft, um zu überleben. Erklären Sie scheuen Tieren den Frieden. Bitte stören Sie sie nicht, damit sich in Zukunft auch noch Ihre Kinder an ihnen erfreuen können."

Als der Nationalpark Écrins 1973 gegründet wurde,

Als der Nationalpark Écrins 1973 gegründet wurde,

gab es in dem Gebiet nur noch 3.000 Gämsen. Heute leben hier rund 15.000 der scheuen Kletterkünstler. Die riesige 918.000 Hektar große Kernzone des Nationalparks ist frei von jeglichen menschlichen Eingriffen. · Bild: Nationalpark Écrins

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen