Mailwechsel mit einem Jäger

Markus Jereb schrieb:

Horrido!

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen zu Ihrer wirklich gelungenen Homepage gratulieren, fast wäre mir selbst schlecht geworden. Beinahe könnte ich glauben dass wir Jäger ach so grausam sind...

Aber da Sie, wie ich anhand Ihrer Argumente und Antorten auf e-mails sehen kann, kaum über Ihre Nasenspitze hinausdenken hat eine Diskussion mit Ihnen wohl keinen Sinn.

Antwort von Kurt Eicher:


Werter Herr Jereb!

Warum sind Sie sich nicht treu geblieben und haben sich auf keine Diskussion mit uns eingelassen?
Der beste Beginn eines solchen Disputes ist natürlich immer zuerst den nichtjagenden Diskussionspartner zu beleidigen und seine Kompetenz zu bezweifeln, damit man seine eigenen Schwächen und Probleme möglichst gut kaschieren kann.
Wenn Sie unsere Antworten auf Jägermails beobachtet haben, werden Sie feststellen müssen, dass von unserer Seite immer nur eine adäquate Reaktion auf eine entsprechende Zuschrift kam.
Der Rest im Text....

Markus Jereb schrieb:

Trotzdem möchte ich ein paar worte an sie richten, die Sie vielleicht zum Nachdenken bewegen sollten.
Um ehrlich zu sein: Ich gebe Ihnen recht, es gibt schwarze Schafe unter den Jägern, die besser nicht jagen gehen sollten (dazu zähle ich reine Vergnügungsjäger, schlechte Schützen, verantwortungslose Bambikiller
wenn Sie so wollen), ebenso bin ich durchaus der Meinung dass gewisse Gebiete unter Naturschutz stehen sollten und nicht bejagt werden dürfen.
Jedoch muss man solche Gebiete auch hegen

Antwort von Kurt Eicher:

Hier verrät sich der biologische Laie. Man kann keine Lebensräume auf Dauer in der Natur stabilisieren, wenn diese in einen Selbstregulationsprozess überführt werden sollen oder dieser erhalten werden soll. Hier müssen die Eingriffe (direkt vor Ort und indirekt über Emissionen, Wasserführungen, Urbanisierungen etc.) vermieden werden.

Markus Jereb schrieb:

denn wer erbeutet dort die kranken Tiere??? Wölfe, Bären und Luchse sind in grossen Teilen Europas nicht mehr heimisch. Was passiert wenn alte und kranke Tiere sterben und nicht verwertet werden muss ich Ihnen ja wohl kaum erklären, oder?

Antwort von Kurt Eicher:

Diese Tiere werden in Nationalparks von Füchsen (und Wildschweinen) beseitigt, werden also nicht zu einem unkalkulierbaren Seuchenproblem.
Doch wenn ich Aasfresser gnadenlos verfolge, sind diese Dienste nicht mehr uneingeschränkt vorhanden.

Markus Jereb schrieb:

Schon mal was von seuchen gehört? Schon mal überlegt was passiert wenn so ne Seuche in nem Naturschutzgebiet auftritt???

Antwort von Kurt Eicher:

In einem Naturschutzgebiet hat dies auf die Dauer keine Folgen!
Dazu gibt es viele Belege aus Italien und Frankreich.

Markus Jereb schrieb:

Diese 8 Gründe die Sie anführen warum wir keine Jäger brauchen sind in sich nicht schlüssig.
Jäger töten nicht schmerzlos. Jein. schlechte sChützen die nicht schiessen könen sollten wie gesagt nicht jagen. Raubtiere töten aber auch nicht schmerzlos,

Antwort von Kurt Eicher:

Diese Raubtiere folgen ihrem Instinkt und gesunde Tiere haben immer eine Chance, bei der Jagd erfolgt diese natürliche Selektion jedoch nicht.
Hat ein Beutegreifer ein Beutetier attackiert lässt er i. d. R. auch nicht mehr ab, d. h. der Tod stellt sich immer noch schneller ein, als bei einer stundenlangen Nachsuche durch die Jäger.

Markus Jereb schrieb:

und da Sie wie ich annehme nicht Vegetarier sind: Waren Sie schon mal auf nem Schlachthof??? Das ist grausam...

Antwort von Kurt Eicher:
Natürlich bin ich (sind wir) Vegetarier, doch ich war auch schon in einem Schlachthof und mir wurde sehr schnell klar, dass hier ein geduldeter Massenmord ohne Öffentlichkeit stattfindet.

Markus Jereb schrieb:

Weiters sollte Ihnen als ach so naturkundiger Akademiker bakannt sein dass Rehwild eine vermehrungsrate von bis zu 120% hat und es bei zu viel Wild auf einer Fläche zu schlechter Gesundheit der stücke kommt, da sich die Rehe gegeseitig beunruihigen, weiters zur größeren Verbreitung von Parasitosen aufgrund höherer Rehdichte und schwächeren Immunsystems.
Weiters zu mehr Fallwild im Strassenverkehr durch vermehrte Wanderung der Böcke auf Reviersuche...

Antwort von Kurt Eicher:

Aber Hallo!
Es sollte einem Jäger auch bekannt sein, dass die Vermehrungsrate von vielen Faktoren abhängt und die Jäger diese massiv und signifikant beeinflussen.
Der erste Faktor ist die Arterhaltung, d. h. Kompensation von Verlusten innerhalb von einer Population kann bis zu einem bestimmten Grand auf natürliche Weise ausgeglichen werden, da die Größe und Individuendichte die Ovulation mit beeinflusst.
Die von Ihnen erwähnte Nachkommenzahl ist also auch von der Tötung von Wildtieren bei der Jagd abhängig und kann nicht als Begründung einer Bejagung herangezogen werden.
Wird durch Zufütterung und Kirrung die Energiemenge in einem Lebensraum künstlich erhöht, wird auch die Individuenzahl steigen, da die sog. Carrying capacitiy dieses Biotops signifikant verändert wurde.

Markus Jereb schrieb:

Das wir Raubwild nicht ersetzen können ist uns durchaus bewußt, jedoch werden bei uns kranke und schwache Stücke (die wir auf Entfernungen von max. 100 bis 150 Meter mit dem Spektiv durchaus ansprechen können) als erstes geschossen um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden, bzw sie von Ihrem Leiden zu erlösen.

Antwort von Kurt Eicher:

Na, der Jäger als Erlöser? Dieses heroische Bild hätten Sie wohl gerne?

Markus Jereb schrieb:


Voriges Jahr wurde im Sommer ein Rehbock mit hochgradigem Lungenwurmbefall, sowie Darmparasitose von mir erlegt.

Antwort von Kurt Eicher:

Dabei haben Sie zielgenau eine Diagnose aus 100 Metern Entfernung gestellt und dann das arme Tier, welches eindeutig um Erlösung bat, getötet?

Markus Jereb schrieb:

Das Stück wurde der Tierkörperbeseitigung zugeführt, da es nur noch aus Haut und Knochen bestand. Dieser Bock hätte den winter nicht überlebt, falls er überhaupt noch so lange durchgehalten hätte, und durch den schnellen Tod mit meiner Kugel blieb im elendiges Verrecken erspart...
Achja was ich fast vergessen hätte: Im Winter sind wir nur zu Fütterungszwecken des Rehwildes im Revier, somit erfolgt in dieser Jahreszeit ja wohl kaum eine Beunruhigung. Außerdem kommt es ja wohl darauf an wie und zu welcher tageszeit man sich wo durch den Wald bewegt?

Antwort von Kurt Eicher:

In bejagten Bezirken ist der Mensch immer eine Beunruhigung, weil das Wild nämlich den Schonzeitenkalender nicht lesen kann und auch nichts von einer Waidgerechtigkeit gehört hat.....
Sie müssen aufhören in Jägerlatein zu denken, sondern fühlen Sie sich in ihre Opfer hinein, dass Sie vielleicht erahnen können, wie es diesen Tieren geht.

Markus Jereb schrieb:

Was ist mit lärmenden Wanderern und Schwammerlsuchern? Woher sollen Rehe wissen, dass sie von diesen nichts zu befürchten haben, sondern nur von uns grausamen Bambikillern?!

Antwort von Kurt Eicher:

Der sog. Nationalparkeffekt zeigt, dass Wanderer und Pilzesucher nie stören oder Tiere beunruhigen, da es keine Bejagung gibt. Diese sog. Störung und Schreckhaftigkeit der Wildtiere ist nur in bejagten Arealen zu beobachten.

Markus Jereb schrieb:

darüber sollten Sie vielleicht mal nachdenken, aber so wie ich den Eindruck von Ihrer Homepage habe werden Sie das auch als Hirngespinste und Ausreden abtun. Aber jedem das seine.

Antwort von Kurt Eicher:

Da wir weder von der Jagd, noch vom Nichtjagen abhängig sind, dürfen wir uns getrost als objektiv bezeichnen, deshalb können wir auch feststellen, dass die Jagd weder etwas mit Naturschutz, Tierschutz oder gar Umweltschutz zu tun hat und deshalb schon lange nicht mehr in unsere Natur passt.

Gruß

Kurt Eicher

Initiative zur Abschaffung der Jagd

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

Lesen Sie:

Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen