Füchse - Gejagte Überlebenskünstler

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist ein hundeartiger Beutegreifer. Obwohl er nicht viel schwerer ist als eine durchschnittliche Hauskatze, zählt er zu den größten heimischen Raubtieren. Füchse sind soziale Tiere, die in Familienverbänden zusammenleben; sie sind zärtliche Liebhaber, fürsorgliche Eltern, verspielte Schelme und gewitzte Überlebenskünstler.

Als eifriger Mäusejäger ist der Fuchs ein ausgesprochener Nützling für die Land- und Forstwirtschaft und dient zudem als "Gesundheitspolizei". Dadurch, dass er Aas vertilgt und geschwächte und verletzte Tiere erbeutet, beugt er der Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen vor.

Dennoch hat er es allein seinen scharfen Sinnen, seiner Anpassungsfähigkeit und seiner sprichwörtlichen Schläue zu verdanken, dass der Mensch ihn noch nicht wie viele andere Beutegreifer großflächig ausgerottet hat. Kaum ein Tier ist seit Jahrhunderten derart intensiver Verfolgung ausgesetzt wie der Fuchs. Man jagt ihn wegen seines Pelzes, als Beutekonkurrent und vermeintlichen Schädling, und noch heute werden jedes Jahr allein in Deutschland mehr als eine halbe Million Füchse von Jägern getötet.

Dabei wissen die meisten Menschen nur wenig über diese ebenso hübschen wie intelligenten Wildtiere. Ziel dieses Flyers ist es daher, mit Vorurteilen aufzuräumen und dem verbreiteten Jägerlatein über Füchse und die Fuchsjagd Fakten entgegenzusetzen.

Fuchsbestände regulieren sich selbst

Füchse stehen am oberen Ende der Nahrungskette. Selbst dort, wo es noch größere Beutegreifer wie Luchs oder Wolf gibt, werden ihre Bestände nicht durch Fressfeinde bestimmt, sondern über ein komplexes Sozialsystem reguliert.

Füchse leben in Familienverbänden, in denen nur die ranghöchste Füchsin Nachwuchs bekommt. "Geburtenbeschränkung statt Massenelend", kommentierte der Biologe Erik Zimen dieses Phänomen. Greift der Mensch jedoch mit Falle und Flinte in die Fuchspopulation ein, werden diese Familiengemeinschaften zerstört. Infolge dessen sind nahezu alle Füchsinnen paarungsbereit, zudem steigt die Zahl der Welpen pro Wurf stark an.

Je stärker Füchse bejagt werden, desto mehr Nachwuchs gibt es also. Eine künstliche "Regulierung" von Fuchsbeständen ist daher weder nötig, noch ist sie mit jagdlichen Methoden überhaupt möglich.

Keine Panik vor Tollwut und Fuchsbandwurm

Die gnadenlose Jagd auf Füchse versuchte die Jagdlobby jahrelang mit dem angeblichen Schutz der Bevölkerung vor Tollwut und Fuchsbandwurm zu rechtfertigen. Allerdings ist Deutschland durch den flächendeckenden Abwurf von Impfködern bereits seit vielen Jahren frei von Fuchstollwut. Zudem weisen Forscher darauf hin, dass bislang kein einziger Fall einer Fuchsbandwurminfektion über Obst oder Beeren dokumentiert ist. Hauptrisiko für die Ansteckung des Menschen ist vielmehr der Kontakt mit nicht entwurmten Haustieren. Übrigens ist es in Deutschland deutlich wahrscheinlicher, von einem Blitz getroffen zu werden oder bei einem Jagdunfall zu Schaden zu kommen, als sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.

Nachdem die Gefahr von Tollwut und Fuchsbandwurm als Jägerlatein entlarvt wurde, wird der massenhafte Abschuss von Füchsen neuerdings mit der vermeintlichen Bekämpfung der Räude begründet. Einer kritischen Betrachtung hält diese Sichtweise jedoch nicht stand: Die Räude ist viel seltener als vermutet, und Füchse mit guter Konstitution können die Räude ausheilen. Diese Fuchsbestände sind dann resistent gegen Neuinfektionen. Außerdem stellt Räude bei Füchsen keine Gefahr für Menschen oder Haustiere dar.

Stadtfüchse als Nachbarn

Tatsächlich sind heutzutage mehr Füchse in Städten und Siedlungen anzutreffen als noch vor 30 Jahren. Diese Landflucht ist kaum verwunderlich: Während Füchse in Wald und Feld erbarmungslos gejagt werden, sind Städte ein vergleichsweise sicheres Umfeld. Hinzu kommt, dass der Siedlungsraum ein reichhaltiges Nahrungsangebot zur Verfügung stellt. Mäuse, Ratten und Tauben sind meist in großer Zahl vorhanden, und auch Zivilisationsabfälle werden von Füchsen nicht verschmäht. Da auch Stadtfüchse ihren Bestand durch soziale Mechanismen regeln, gibt es allerdings keinen Grund zu der Annahme, dass sie "überhand nehmen" könnten.

Füchse in Siedlungen sind an Menschen gewöhnt und daher oft deutlich zutraulicher als ihre Artgenossen in Wald und Feld. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht; Füchse sind zwar neugierig, aber nicht aggressiv.

Füchse und Haustiere

Hunde und Katzen haben vom Fuchs nichts zu befürchten, gefährdet sind jedoch Nagetiere und Geflügel. Diese Tiere sollten vor allem nachts in einem fuchs- und auch mardersicheren Gehege untergebracht werden.

Keine Gefahr für bedrohte Arten

Jäger machen immer wieder den Fuchs für den Rückgang bedrohter Arten verantwortlich. Dabei stellt sich die Frage, warum die Waidmänner selbst jedes Jahr mehr als eine Viertelmillion Hasen und mehrere Tausend Rebhühner erlegen Wildtiere, die in der "Roten Liste" der gefährdeten Arten stehen. Zusätzlich schreckt die Jagd auch Wildtiere auf, die selbst nicht geschossen werden, und schadet dadurch auch andere bedrohten Arten.

Dagegen wird keine Tierart in Deutschland durch den Fuchs im Bestand bedroht vielmehr ist die fortschreitende Zerstörung sensibler Lebensräume dafür verantwortlich. Nur die Renaturierung dieser Habitate wird bedrohten Arten letztlich helfen können.

Dadurch, dass Jäger die Schuld an der schwierigen Situation vieler Wildtierarten auf Beutegreifer wie den Fuchs schieben, lenken sie von eigener Mitschuld ab und versuchen gleichzeitig die Jagd auf Füchse zu rechtfertigen.

Literaturzusammenfassung zum Thema Fuchs

fuechse.info trägt seit vielen Jahren wissenschaftliche Literatur zum Thema Füchse und Fuchsjagd zusammen. Eine Zusammenfassung der relevantesten Texte findet sich jetzt hier: Forschungsergebnisse zusammengefasst - nicht zuletzt mit dem Ziel, Tier- und Naturschützern eine fundierte Argumentationsgrundlage mit belastbaren Quellen zu liefern.
Zu jedem Unterthema (Populationsentwicklung, Füchse und ihre Beutetiere, Tollwut, Fuchsbandwurm, Räude, Staupe, Fuchsjagd und Tierschutz) werden die wichtigsten Erkenntnisse zunächst in wenigen Stichpunkten aufgelistet, und Zusammenfassungen zahlreicher wissenschaftlicher Texte vertiefen diese Punkte dann weiter.

Fuchsjagd ist eine reine Lustjagd

Hunderte von Jagdberichten, die in Büchern und Jagdzeitschriften veröffentlicht werden, stilisieren die Fuchsjagd zu einem unglaublich erregenden Erlebnis. Die einschlägigen Jagdforen im Internet sind ebenso wie die großen Jagdzeitschriften ein reicher Fundus entsprechender Fotos und Texte. Fuchsjagd ist heutzutage reine Lustjagd.

Die Behauptung, Fuchsjagd sei notwendig, ist nicht haltbar. Sie ist ein Feigenblatt, hinter dem sich ganz andere Motivationen verbergen, und dient dazu, die Jagd vor den Augen einer kritischer werdenden Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Einen Fuchspelz muss heutzutage auch niemand mehr tragen, um sich warm zu halten.

Fuchsjagd ist grausam

Füchse werden in den meisten Bundesländern das ganze Jahr über gejagt; sogar Welpen werden am elterlichen Bau erschossen oder in Fallen gefangen und getötet. Gerade bei der Jagd auf Füchse kommen zudem einige besonders grausame Jagdarten zum Einsatz:

· Viele Füchse werden in Schlagfallen gefangen, die angeblich sofort töten. In der Realität jedoch wird etwa jedes dritte dieser Tiere schwer verletzt, verliert eine Pfote oder stirbt erst nach stundenlangem Todeskampf in der Falle.

· Auch bei der Baujagd ist üble Tierquälerei an der Tagesordnung: Scharfe Jagdhunde versuchen den verängstigten Fuchs aus dem Bau vor die Gewehre der wartenden Jäger zu hetzen. Mutige Füchse vor allem die Mütter junger Welpen lassen es auf einen Kampf mit dem Hund ankommen, der im schlimmsten Fall für beide Beteiligten tödlich endet.

· Gerade dann, wenn Wildtiere mit ihrer Energie haushalten müssen, blasen Jäger zur besonders erbarmungslosen Jagd auf ihren vermeintlichen Beutekonkurrenten: Sogenannte Fuchswochen werden im Winter, also in der Paarungszeit
der Füchse, abgehalten. Dabei ist es erklärtes Ziel, innerhalb weniger Tage revierübergreifend so viele Füchse wie möglich zu töten.

Was kann ich für Füchse tun?

Füchse haben zu Unrecht einen schlechten Ruf, und so ist es wichtig, jede Gelegenheit zu nutzen, falsche Annahmen zu korrigieren und Sympathie für Meister Reineke zu wecken. Das kann in persönlichen Gesprächen, Leserbriefen oder auch Internet-Diskussionen erfolgen. Darüber hinaus gibt es einige unterstützenswerte Organisationen, die sich für Füchse stark machen. Sie unterhalten Wildtierauffangstationen, in denen verwaiste Fuchswelpen aufgezogen und auf die Wiederauswilderung vorbereitet werden, und betreiben Aufklärungsarbeit. Auf politischer Ebene setzen sie sich für den Schutz des Fuchses vor Nachstellungen ein.

Informationen:

Informationsseite über Füchse:
www.fuechse.info

GRATIS Flyer "Füchse - Gejagte Überlebenskünstler"

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Wir haben eine große Anzahl Flyer drucken lassen. Wenn Sie Flyer verteilen wollen, senden wir Ihnen diese auch in größerer Stückzahl kostenlos zu! (gegen Übernahme der Portokosten)
Schreiben Sie an:
info@abschaffung-der-jagd.de

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

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